Siegel für Öko-Papiere – nur wenige Zertifikate nutzen der Umwelt tatsächlich


Im Papierhandel gibt es mittlerweile eine Vielzahl unterschiedlichster Siegel. Sie alle haben die Funktion einen ökologisch, sozialen und ökonomischen Wert einer Waldbewirtschaftung, der Papierherstellung oder des Papiers sichtbar zu machen. Doch einige dieser Siegel wurden mehr zur strategischen Verkaufsförderung als zum tatsächlichen Nutzen der Umwelt kreiert.
Für den Konsumenten von Papieren ist es schwierig bis unmöglich nachzuvollziehen, ob er ein ökologisch unbedenkliches Produkt erwirbt oder nicht. Nur die Zertifizierungen unabhängiger Organisationen schaffen hier klare Verhältnisse und garantieren dass sowohl Hersteller als auch die Produkte und deren Herstellung diese Vorgaben auch einhalten.

blauer Engel Blauer Engel
Der Blaue Engel ist die erste und älteste umweltschutzbezogene Kennzeichnung der Welt für umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen. Zertifizierte Papiere bestehen zu 100% aus Altpapier, werden ohne umweltbelastende Chemikalien PCB und Formaldehyd, krebserzeugenden, erbgutverändernden oder fortpflanzungsgefährdenden Färbemittel und Beschichtungsstoffe hergestellt und man verzichtet auf optische Aufheller Chlor, halogenierte Bleichchemikalien und EDTA. Der Blaue Engel garantiert desweiteren auch den sparsamen Einsatz von Rohstoffen, einen geringen Energieverbrauch und eine umweltgerechte Entsorgung. Blauer Engel Recyclingpapiere entsprechen der Norm RAL-UZ 14. www.blauer-engel.de


emas FSC
Der Forest Stewardship Council (FSC) fördert und kontrolliert den verantwortlichen Umgang mit den globalen Waldressourcen. FSC-Zertifizierte Produkte stammen aus einer streng kontrollierten Waldbewirtschaftung nach ökologischen, sozialen und ökonomischen Kriterien und schliessen einen verantwortungsvollen Umgang mit Recylingmaterial mit ein. Die Anforderungen des FSC für Papierprodukte bleiben jedoch weit hinter den Standards des Blauen Engel zurück.
FSC verwendet gleich mehrere Label die unterschiedliche Qualitäten beschreibnen.
Bei FSC 100% müssen die Produkte zu 100% aus FSC zertifizierter Primärfaser bestehen.
FSC Mixed Source Produkte müssen einen Mindestanteil von 10% FSC zertifizierter Faser haben, mindestens 70% aus FSC Faser und/oder Recyclingfaser bestehen und können bis zu 30% nicht FSC zertifizierte Faser (sogenannte „kontrollierte Faser“) enthalten.
FSC Recycled bestehen die Produkte zu 100% aus Altpapier, schliesst jedoch einen Chemikalieneinsatz, Qualität und Normeinhaltung, etc. nicht mit ein.www.fsc-deutschland.de


emas EMAS
Die EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) der Europäischen Gemeinschaften ist das freiwillige Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung zur Verbesserung der Umweltleistung von Unternehmen und Organisationen. Die für jedermann nachvollziehbare Transparenz durch die Umweltberichterstattung erfüllt die Anforderungen der DIN EN ISO 14001. www.emas.de


eu blume EU Umweltzeichen
Das EU Umweltzeichen kennzeichnet umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen. Dabei werden sowohl die Herstellung, die Nutzung wie auch die Entsorgung überprüft. Im Papierbereich werden für Energieverbrauch, die Belastung der Abwässer und die Luftemissionen Grenzwerte festgelegt. Bei der Bleiche ist der Einsatz von Elementarchlor verboten. Für die Verwendung von Altpapier werden keine Richtlinien vorgegeben. www.eu-ecolabel.de/


nordic envirement label Nordic Environment Label
Das Nordic Environment Label, auch als Nordischer Schwan bekannt, wird vom Institut für Normung SIS vergeben und durch eine unabhängige Organisation kontrolliert. Das Zeichen verspricht niedrige Schadstoffemissionen und eine Forstwirtschaft, bei der nicht mehr Holz eingeschlagen werden darf als wieder angepflanzt wird. Jedoch sieht es keine Kriterien für eine ökologische Waldnutzung vor. www.nordic-ecolabel.org


tcf Chlorfreie Produkte
Die Chlorine Free Association zeichnet Unternehmen aus die chlorfreie Produkte herstellen. Die Produkte sind mit TCF (“Totally Chlorine Free” – vollständig ohne Chlor oder Chlorverbindungen gebleichte Zellstoffe beziehungsweise Papiere) oder mit ECF (“Elementary Chlorine Free” – elementarchlorfreie Bleiche mit den Chlorverbindungen Chlordioxid oder Natriumchlorat) gekennzeichnet. Papiere können die Bezeichnung “chlorfrei” tragen auch wenn sie mit Chlorverbindungen gebleicht sind. Chlorfreie Produkte sind nicht automatisch umweltfreundlich. www.chlorinefreeproducts.org


leer UWS – Umweltschutzpapier
UWS-Papiere werden im Gegensatz zu herkömmlichem Recyclingpapier ohne De-Inking und Bleiche hergestellt. Sie sind besonders umweltfreundlich und in der Ökobilanz jedem anderen Papier überlegen.


ap ap-Umweltschutzpapier
Das Original-Umweltschutzpapier wurde unter dem ap-Markenzeichen ausschliesslich in der Schweiz produziert und verkauft. Diese Papiere bestanden zu 100 Prozent aus Altpapier und wurden weder deinkt noch gebleicht oder gefärbt. Papiere unter dem ap-Markenzeichen werden heute nicht mehr produziert.


vup vup
Die mit dem vup-Zeichen gekennzeichneten Papierprodukte sind zu 100 Prozent aus Altpapier hergestellt und sind fast so weiss wie Neupapier. Das verwendete Recyclingpapier muss den Blauen Engel für Recyclingpapier nach RAL-UZ 14 tragen. Das vup-Zeichen ist eine Eigenmarke der Werkstatt umweltfreundlicher Papierprodukte (WUP) GmbH. www.wup-gmbh.de


oekopa plus ÖKOPAplus
Das “ÖKOPAplus”-Zeichen ist eine Eigenmarke der Firma Venceremos und garantiert umweltfreundliches Papier aus 100 % Altpapier. Das fast weisse Recyclingpapier wird weder durch Einsatz von Chlor oder Chlorverbindungen gebleicht noch chemisch behandelt. Färbemittel müssen aus pflanzlichen Stoffen bestehen und dürfen keine Lösemittel enthalten. Seine weisse Farbe erhält das Papier durch natürliche Naturstoffen wie Kaolin, Latex, Kreide oder Stärke. Bei der Vergabe des Zeichens ist eine Zertifizierung mit dem Umweltzeichens “Blauer Engel” für Recyclingpapier nach RAL-UZ 14 Vorraussetzung. Vencermos arbeitet bei der Entwicklung, wie auch bei der Vermarktung ihrer Papierprodukte eng mit der Umweltorganisation Greenpeace zusammen. www.venceremos-gmbh.de


pefc PEFC (Pan European Forest Certification)
Das PEFC-Siegel der Waldbesitzer und der Holzindustrie fördert eine nachhaltige Waldbewirtschaftung. Die Kriterien sind recht großzügig ausgelegt, so dass unter anderem auch zertifizierte Betriebe in Urwälder einschlagen dürfen. Von führenden Umweltorganisationen ist das PEFC-System derzeit nicht anerkannt. www.pefc.org


holzfrei Holzfrei
Die Begriffe “Holzfrei” und “Holzfrei weiss” sind verwirrend denn die damit bezeichneten Papiere bestehen zu 100 Prozent aus Holz. Holzfreie Papiere sind lediglich Holzstoff-frei und vergilben auf Grund des abgetrennten Lignins weniger stark. Durch eine Bleiche erhält man Zellstoff für „holzfrei weißes Papier“. Holzfrei ist eine Qualitätsbezeichnung ohne ökologische Aussage.


eugropa EUGROPA-Zeichen
Der Europäische Verband der Papiergroßhändler vergibt das private Werbezeichen für Papiere, die mindestens 75 Prozent Altpapier enthalten. Die übrigen 25 Prozent sind Primärfaser ohne Angabe zur Art der Waldbewirtschaftung. www.eugropa.com


aqua pro natura “Aqua pro natura”- „Weltpark Tropenwald“
Das Papier mit dem “Aqua pro natura”- „Weltpark Tropenwald“ Doppelsiegel besteht aus Primärfasern ohne Altpapieranteil. Die Zellstoffbleiche ist ohne Chlor und Chlorverbindungen. Tropenhölzer zur Papierherstellung stammen zwar nicht aus den Tropen jedoch aus den nordischen Urwäldern in Skandinavien, Russland oder Kanada. Die Vergabe des Zeichen basiert auf einer freiwilligen Selbstverpflichtung und wird durch den Verband der Lernmittelhersteller kontrolliert. Unabhängige Kontrollen durch externe Prüfer finden nicht statt.


Auf ihren Internetseiten hat die Greenpeace-Redaktion unter “Woran erkennt man umweltfreundliches Papier” Kaufbewertungen veröffentlicht www.greenpeace.de/themen/waelder/papier/artikel/woran_erkennt_man_umweltfreundliches_papier/

Weitere Label-Bewertungen sind auf der Label-Online Seite zu finden: www.label-online.de

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