Die Bio-Branche eröffnet neue Chancen für Kreative
Stärker als in jeden anderen Branchen verlangt die Bio-Branche heute nach neuen, ganzheitlichen Kommunikationskonzepten und bietet den Kreativen somit viele Chancen in einem breiten Betätigungsfeld.
Die neuen “grünen” Konsumentengruppen schreien nicht nur nach einer bio-affinen Ästhetik sondern fordern auch umweltfreundliche Produkte, Verpackungen und Printmedien. Die üblichen Öko-Klischees taugen hier nicht mehr, denn diese werden mittlerweile auch von konventionellen Unternehmen benutzt, die mit Ökologie nichts am Hut haben und aus rein wirtschaftlichen Interessen auf die “Liebe zum Natürlichen” setzen. Nicht nur Naturkostläden, Reformhäuser, Supermärkte und Discounter brauchen zielgruppenaffine unverwechselbare Profile. Auch Produkte, Produktverpackungen wie auch die Kommunikation verlangen nach einer ehrlich gemeinten Identität.
Die Öko-Branche ist immer schon experimentierfreudig und fühlt sich an keine Konventionen gebunden. Sie bietet den Gestaltern somit viel Spielraum für originelle Konzepte und neues Design. Natürlichkeit und Wertigkeit werden heute gerne gezeigt. Gefragt sind schlichte Eleganz, Purismus, spielerische Naivität, barocker Opulenz und glamouröse Extravaganz genauso wie ein natürlich anmutender Retrostyle.
Wer immer noch meint das neue Interesse an Ökologie sei nur eine zeitlich begrenzte, flüchtige Modeerscheinung, der verkennt das Entwicklungen und Fortschritt den Raubbau an der Natur zugunsten niedriger Preise und einem gleichzeitig angestrebten Maximalprofit billigend in Kauf nehmen wie dies Umweltschäden, wachsende Müllberge und soziale Ungleichheiten auch unverkennbar belegen. Die globalen wirtschafts- und gesellschaftsrelevanten Themen werden Unternehmen in der Zukunft zwingen, engagiert zu handeln und dieses vorallem auch glaubwürdig zu kommunizieren.
Dem Gestalter fällt bei der Vermittlung zwischen den ökonomischen Interessen der Kunden einerseits und den ökologischen Anforderungen an die Wirtschaft andererseits eine entscheidende Schlüsselrolle zu. Indem er mit einem ganzheitlichen ökologischen Denken auf die Bedürfnisse, dem hohen Designanspruch und die mediale Kompetenz der neuen, mündigen Zielgruppe eingeht, kann er wesentlich dazu beitragen, dass die Interessen an Umweltthemen geweckt und langfristig wach gehalten werden.